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Freitag, 23. April 2010
Eine Reise nach Weimar
hastenichtgesehen, 13:45h

Letztes Wochenende war ich in Weimar um mein Brüderchen und seine Familie, seine Frau und seinen Sohn zu besuchen.
Trotz Aschewolke und einhergehendem Flugstopp war es sehr nett.

Also Weimar ist diese überschaubaren, kosigen Stadt am Flusse Ilm, im fruchtbaren Thüringer Becken gelegen, die Kornkammer des Freistaates, wo hinter jeder Ecke eine neue Sehenswürdigkeit aufklappt: ein prominentes Wohnhaus, ein Denkmal, ein Brunnen, ein Schloss. Goethe und Schiller – das dürfte bekannt sein. Um einen Gastbeitrag gebeten, setzte ich mich gern auf meine vier Buchstaben, denn an Programm, Unterhaltung, Betreuung und der Kochkunst in meiner Herberge gab es tatsächlich nichts zu mäkeln, auch nicht an Wetter, Freundlichkeit und Kindsentwicklung, im Gegenteil, es gibt nur Bestes, Angenehmstes zu berichten.
Freitag war ich mit der Mitfahrzentrale angereist, die Fahrten selber verliefen erfreulicherweise reibungslos und unterhaltsam mit jungen, langhaarigen Männern, je und da wir Geschwister und Anhang uns seit Weihnachten alle nicht gesehen gehabt hatten und da wir auch nicht ständig mit Telefonaten terrorisieren -Spass-, gab´s einiges zu berichten und natürlich wollte ich zuvorderst meinen Neffen Tillmann anschauen und obligatorische Sätze sagen, wie: „Tillchen, was biste aber gross geworden!“ und „Hier geht es aber stetig voran.“
Nachdem Till im Bettchen lag, setzten wir uns in die Küche ab, assen lecker, tranken und plauderten. Geschäfte, Familie, Umzugspläne bei ihm. Wie es denn nun mal endlich weitergehen soll und Beschreibungen des neuen Mannes bei mir.
Ich liess sie auch mal grübeln, was ich gewinnbringend auf den Märkten verkaufen könnte, denn ich möchte ja Marketenderin sein und das erfahrene Paar lieferte auch sofort kulinarische Ideen, die leicht umsetzbar scheinen.
Jedesmal, wenn ich auf dem Balkon rauchte, tat Daniel seinen Ekel kund, als ehemaliger Raucher ist er unter die vehementen Bekämpfer der Rauchsucht gegangen.
Wir waren von der Plage der Wochentage früh müde, ausgepowert und schliefen erstmal aus. Ich hatte eine geruhsame Nacht in meinem Obdach, auf der erstklassigen Couch im Wohnzimmer
Samstag kuschelte ich mit Till und wohnte dem Waschen, Füttern, Spielen, Kotzen und Windeln bei. Dann gingen der Kinderwagen, Daniel und ich spazieren, über den Theaterplatz und an den Blasmusikern aus Sankt Petersburg und dem Xylophonisten vorbei, die Stadt ist stets ein Anziehungspubnkt für Touristen, kein Wunder. Wir genehmigten uns ein Eis im Giancarlo und an der Eisdiele gesellte sich Anja zu uns, die zwischenzeitlich vier Forellen fürs Nachtessen gefangen hatte. Wir liefen eine kleine Runde in Weimar, dann gab´s Mittagessen für Till und wir brachen auf ins Schloss Belvedere, wo die Hochbegabten des Musikgymnasiums im grossen Saal ein Frühlingskonzert veranstalteten. Daniel schnitt mit, sie arbeiten nun mit Mikrophon, dass sie verschmitzt Lakritzeis nennen und die Sache mit den Mitschnitten find ich echt spannend und als Erinnerung sehr brauchbar, auch weil es die Lebenswirklichkeit eines Blinden oder Sehbehinderten für uns Augenmenschen fassbarer macht. Ihr Kind.
Die erste Hälfte gefiel uns, nur auf den Knaben hatte es eine beruhigende Wirkung, er schlief ein und so verschlenderten wir die zweite Hälfte lieber im Belvederepark.

Till ist sehr niedlich.
Abends grillten wir im Garten die frischen, in Schinken gewickelten Forellenfische auf dem Rost und sie waren vorzüglich.

Daniel facht souverän an.

Das Grillgut liegt, wurde knusprig und mundete.
Danach knipsten wir den wir den Fernseher an und schauten Verblendung nach dem gleichnamigen Roman von Stieg Larsson. Ja, das war der erste Streich.
Sonntag gab es vormittags Knack und Back und Förderrituale zu sehen, z.B. die flitterige Lightshow für Till. Er macht einen glücklichen Eindruck, auch wenn er das Kinderpiano spielt, lacht und gluckst. Am Nachmittag fuhren wir nach Jena.
Wir wanderten entlang der SaaleHorizontale rund um den Landgrafen, die Strecke befindet sich auf einem der Berge, welche die Unversitätsstadt Jena malerisch umzingeln, die Sonne strahlte sommerlich warm, manchmal sassen wir auf Bänken und die Aussicht war durchaus spektakulär.

Hier deutet Daniel unter anderem auf das Stadion des FC Carl Zeiss Jena, 3te Liga.

Till und sein Kinderwagen haben deutlich Gewicht gewonnen, man sieht mich schwitzend aufwärts schieben. Daniel nimmt Gesprächsfetzen auf. Ein heiterer, fast alberner Ausflug.
Nach den Strapazen des Trekkings stärkten wir uns in einem Gartenlokal mit Fassbrause, Bananenbrei und zwingend, einer Thüringer Rostbratwurst.
Schön war´s. Zurück nach Weimar. Abschied.
Ich tat noch einen kurzen Bummel und die folgende Nacht leistete ich meiner Weimaraner Freundin Conny Gesellschaft. Wir tranken Wein.
Bilder sind von teils von Anja und teils durch mich geschossen.
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